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Utbüxen kann keeneen

In dem plattdeutschen Dokumentarfilm geht es um Sitten und Gebräuche im Umgang mit dem Tod und den Toten, altes Handwerk, den Wandel in der Trauerkultur, die norddeutsche Landschaft und vor allem um die Menschen, ihr Leben und ihre Sprache.

Unter Einhaltung der 3G Bedingungen ist es nun wieder möglich, unser Kulturprogramm durchzuführen. Auch wenn wir keine Kontaktdaten mehr speichern müssen, so empfiehlt es sich dennoch oder gerade deswegen hier zu reservieren!

Datum: 12. November - 20.00 Uhr

Utbüxen kann keeneen In de plattdütsche Dokomentarstreifen geiht dat um dat Bruukdom in Umgang mit den Dod un de Doden, oolet Handwark, de Wannel in de Truerkultur, de norddütsche Landschop un vör allem um de Minschen, ehr Leven un ehre Sprook. ​

 "Wenn du Plattdütsch snakken kannst, bekummst du glieks een ganz anderett Tovertruen to de Minschen."(Wenn du plattdeutsch sprechen kannst, bekommst du sofort ein ganz anderes Vertrauen zu den Menschen.) Und damit haben die beiden Regisseurinnen in ihrem plattdeutschen Dokumentarfilm über Sitten und Gebräuche im Umgang mit dem Tod und den Toten, altes Handwerk, den Wandel in der Trauerkultur, die norddeutsche Landschaft und vor allem um die Menschen, ihr Leben und ihre Sprache, realisiert. Sie haben Tischlermeister, Sargtischler, Bestatter, Totengräber, Sargträger, Totenbitter, Hebamme und Totenfrau besucht, für die der Tod Alltag ist, aber doch immer was Besonderes geblieben ist.

Die Protagonisten hat der Umgang mit dem Tod in dörflicher und familiärer Gemeinschaft von Kindheit an geprägt. Plattdeutsch ist ihre Muttersprache, in der sie ungehemmt formulieren, präzise, knapp und ungeschminkt beschreiben können. Sie leben in Lunden, Tönning, auf Hallig Hooge und Hallig Langeness, in Nortmoor und in Woosmer, in den drei plattdeutschsprachigen Bundesländern: Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

"Ich hab´ sie auf die Welt geholt, und ich hab` sie auch betreut, wenn sie von der Welt gingen. Und das war auch schön!" Zitat Anni Both, Hebamme und Totenfrau.

Hanni, Heini, Frieda, Jürgen, Ernst-Heinrich, Anke und Bernhard und natürlich Anni. Drei Jahre lang waren die Hilmemacherinnen immer mal wieder ganz dicht bei ihnen in Mecklenburg, in Schleswig- Holstein und in Ostfriesland. Da, wo Platt gesprochen wird: „Wir kommen, haben die Kamera dabei. Wir schieben uns nicht in den Vordergrund. Dann drehen wir, Margot fragt was, wir drehen. Und die Leute sind wie immer. Aus den Gesprächen entwickeln sich dann ganz neue Möglichkeiten“, erklärt Gisela Tuchtenhagen, „das ist das Geheimnis“, erzählt sie und Margot Neubert-Maric sagt: „Das können wir gut. Wir bleiben dann zwei oder drei Tage, wohnen da, essen da.“ Geduld muss man haben, meinen die zwei: „Wir haben Zeit. Und wir mochten die Menschen dort wirklich gerne. Und dann haben wir ein Geschenk bekommen.“ Das Geschenk, das sind ihre Geschichten, die sie erzählen.

Gisela Tuchtenhagen macht Filme seit 1971 und war eine der ersten Frauen hinter der Dokumentarfilm-Kamera. Mehrfache Grimme- Preisträgerin, Mitglied der Akademie der Künste.

Margot Neubert-Maric arbeitet seit 1974 als freiberufliche Editorin für Spiel- und Dokumentarfilme. Seit 2005 Dokumentarfilmregisseurin. Seit 2009 Vereinsvorsitzende der Filmschule Hamburg Berlin.

Buch + Regie: Gisela Tuchtenhagen und Margot Neubert-Maric
Kamera. Gisela Tuchtenhagen
Ton + Schnitt: Margot Neubert-Maric
Mischung: Pierre Brand
Colorgrading: Arno Schumann
Produktionsleitung: Linda Matern

Deutschland 2015, 90 min., PAL, Color, 16:9, Dolby Digital, mit deutschen Untertiteln,

Veranstaltungstag:

  • Datum:: 12. Nov. 2021