klappstuhlkultur kellinghusen ev
[25548 Kellinghusen, Brauerstr. 62-64]

Freiluftkino im Herzen von Kellinghusen

Ein magischer Filmabend in der Störstadt!
 Zweifelsohne kann der Mensch ohne Filmabende überleben. Aber mit ist einfach schöner.

Aber wie machen, wenn es in geschlossenen Räumen schwierig ist? Die Antwort darauf fanden die Aktiven des Vereins Klappstuhlkultur Kellinghusen am Abend des 21. August mit einer Open Air Vorführung inmitten der Kleinstadt. Am östlichen Zugang zum oberen Marktplatz spannten sie die Filmleinwand an der Backsteinfassade des Eckhauses auf und luden zum Open Air Kino mit dem Klassiker „Solino“ von Fatih Akin ein.

Mit gebührendem Corona-Hygiene Abstand malten sie Kreuze auf das Kopfsteinpflaster, zogen ein Absperrband um die von ihnen abgemessene Zuschauer Fläche und verteilten Desinfektionsflaschen auf den Eingangstischen. Klappstühle zum sitzen sollten sich die Gäste selbst mitbringen.

Und so erlebte dieser wunderschöne, ansonsten aber doch leere Marktplatz an diesem Abend magische Momente. Von allen Seiten kamen Menschen mit Klappstühlen unter den Armen, suchten sich nach ihrem Einlass dann Sitzplatz-Kreuze aus und warteten gespannt darauf, was der Abend wohl so bringen würde. Zunächst wunderschöne Wolkenformationen, die sich immer stärker verdunkelten. Ein Gewitter war auf dem Weg. Die Hoffnung, es zöge am Marktplatz vorbei, war leider trügerisch und eine Viertelstunde vor Filmbeginn kam es ganz dicke von oben. Schnell verteilten sich die ca. 120 Anwesenden auf die Unterstände der umliegenden Häuser und warteten auf das Ende des Regens.

Die schwarze Wolke zog denn auch rasch vorbei und die Menschen kamen zurück auf den Platz, trockneten provisorisch die Stühle und nahmen wieder Platz. Die Schwüle war mit dem Regen weggewaschen und nun konnte der Film starten. Bald schon schien es den Zuschauenden, als ob Akins Film eigentlich nirgendwo anders besser passen könnte, als auf dem Kellinghusener Marktplatz. Besonders bei einem der letzten Dialoge des Filmes, bei der Frage, ob man denn in Deutschland beim Filmgucken auch Sterne sehen könne, blickten alle Anwesenden nach oben und sahen die magisch schöne Antwort. Für diesen Film und für diesen Abend im Herzen der Kleinstadt.
Erika Harzer, 25.8.2020